Languages: German, English
Country: Germany
Topics: holocaust, balkan
Services: Talk, Moderation, Workshop management, Consulting, Interview
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Examples of previous talks / appearances:
Erinnerungskultur hat Hochkonjunktur – Kulturwissenschaftler*innen diagnostizieren seit den 1990er Jahren einen sogenannten «Memory Boom». Damit einher geht auch eine kritischere Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Das hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass «Erinnern» häufig als etwas per se Positives verstanden wird. Doch hier ist ein kritischer Blick angebracht. In Freiburg hat zuletzt die Debatte um den Gedenkbrunnen auf dem Platz der alten Synagoge gezeigt, welche Fallstricke auch eine gute gemeinte Erinnerungskultur mit sich bringt.
Auch im Zuge dieser Debatte kamen Fragen auf, die sich im Umgang mit der Vergangenheit stets stellen, die aber häufig nicht explizit artikuliert werden: Was genau bedeutet Erinnern eigentlich? Wer erinnert was und zu welchem Zweck? Und was wird bewusst «vergessen»? Mit der Planung eines NS-Dokumentationszentrum in Freiburg sollten diese Fragen unbedingt gestellt werden.
Der Vortrag führt daher in theoretische Aspekte der Erinnerungsforschung ein, die für die Praxis relevant sind. Es wird unter anderem darum gehen, welche Funktion kollektive Erinnerung für ganze Gesellschaften, aber auch für einzelne Opfergruppen hat, wie Vergangenheitsvermittlung didaktisch funktioniert und wo Probleme liegen – von der Reproduktion von Täter*innenblicken bis hin zur Instrumentalisierung von Gedenken. Auf dieser Basis werden an konkreten Beispielen – vom Platz der alten Synagoge bis zum Holocaust Museum in Washington – gelungene und weniger gelungene Erinnerungsorte diskutiert.
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„Ich regiere ein Land mit zwei Alphabeten, drei Sprachen, vier Religionen und fünf Nationalitäten, die in sechs Republiken leben“ so Josef Broz Tito über den sogenannten ‚Vielvölkerstaat‘ Jugoslawien. Seit 1991 existiert dieses Land nicht mehr. Diverse Konflikte, die häufig unter dem Begriff ‚Jugoslawienkriege‘ summiert werden, gestalteten die Landkarte des westlichen Balkans neu. Dabei kam es zu sogenannten ethnischen Säuberungen, Konzentrationslager wurden errichtet und Millionen Menschen waren auf der Flucht. Seinen blutigen Höhepunkt erreichte der Krieg 1995 mit dem Genozid von Srebrenica, dem etwa 8000 bosniakische Männer unter den Augen der UN zum Opfer fielen. Trotz ihrer Brutalität und den massiven politischen Folgen scheinen die Jugoslawienkriege heute in Westeuropa in Vergessenheit geraten zu sein. Dabei leiden die meisten Nachfolgestaaten Jugoslawiens noch immer sowohl unter den ökonomischen als ideologischen Folgen der Kriege. Viele Konflikte in der Region sind nur oberflächlich befriedet und könnten erneut ausbrechen. Egal ob im Kosovo, Bosnien und Herzegowina oder in Mazedonien – die aktuellen Konflikte können nicht ohne Bezug zu den Zerfallskriegen begriffen werden. Der Vortrag wird sich daher nach einem kurzen einführenden Überblick zur Geschichte Jugoslawiens ausführlich mit dem Zerfalls des Landes beschäftigen. Dabei werden soziale, politische und ökonomische Entwicklungen beleuchtet, die das Auseinanderbrechen begünstigt haben. Abschließend wird ein kurzer Blick auf die heutige Situation in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens geworfen.
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Im Jahr 1999 führte die Bundesrepublik Deutschland zum ersten mal seit 1945 wieder Krieg – im Verbund mit der NATO wurde Jugoslawien bombardiert und eine Teilung in Einzelstaaten forciert. Dem vorangegangen waren immer wieder aufflammende Bürgerkriege in Jugoslawien seit 1991. Die Vorgänge während der jugoslawischen Zerfallskriege und des Kosovo-Krieges 1999 sind kleinteilig und kompliziert. Eine linke geschichtspolitische Auseinandersetzung mit diesen Ereignissen macht oft halt vor deren Komplexität. Wir wollen im Workshop versuchen, uns den Vorgängen in den jugoslawischen Zerfallskriegen (1991-1999) anzunähern und uns gemeinsam ein Verständnis zu erarbeiten. Dabei wollen wir folgenden Fragen nachgehen: Inwiefern bargen die politischen und sozialen Widersprüche des sozialistischen Jugoslawien Konfliktkonstellationen, die schließlich auch zu Separationsbewegungen führten? Welche Rolle haben dabei außenpolitische und innenpolitische Faktoren, aber auch die Einflusssphären von Ost und West gespielt? Warum wurden ethnische Bezugspunkte in diesen Konflikten so stark? Welche Konfliktparteien waren daran mit welchen Interessen beteiligt? Der Workshop soll auch eine Kritik des Nationalismus beinhalten und der Frage nachgehen, warum und in welcher Weise sich soziale Konflikte in nationalistische Kämpfe und ethnische Zuschreibungen übersetzen.
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Im Dezember 1995 beendete das Friedensabkommen von Dayton den Bosnien-Krieg. Damit verschwand der wohl blutigste Konfl ikt auf europäischem Boden seit dem zweiten Weltkrieg langsam aber sicher aus dem europäischen Bewusstsein. 2015 wurde Bosnien und Herzegowina von der Bundesregierung zum sicheren Herkunftsland erklärt. Wirft man einen Blick auf die Lage vor Ort, erscheint das Land jedoch alles andere als 'sicher'. Weit verbreitete Korruption, eine instabile staatliche Struktur und der Ausschluss von Minderhei-ten aus dem politischen Entscheidungsprozess ver-hindern seit Jahren einen Fortschritt in den Beitrittver-handlungen mit der EU. Gleichzeitig nehmen die EU und EUFOR starken Einfl uss auf die lokale Politik, ohne rechtsstaatliche Verbesserungen zu erzielen. Der Vortrag gibt einen Überblick über die komplexe rechtliche und politische Lage in Bosnien und Herzegowina
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„Feministisch streiten“ versammelt Thesen und Utopien eines Feminismus, der sich zwischen leidenschaftlicher Identitätspolitik und einer vernünftigen Gesellschaftskritik im Sinne der Aufklärung bewegt. Dabei deckt der Sammelband eine ganze Bandbreite von feministischen (Streit-)Fragen ab: Es geht um Sexualität und Sozialisation, Lohnarbeit und Kapitalismuskritik, Sprachregelungen und „Intersektionalität“. Herausgeberin Koschka Linkerhand und Autorin Larissa Schober stellen die Texte des Sammelbandes vor und laden zur Diskussion ein.
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