Main focus: art, culture & sustainability
Website/blog: www.morgengruen.de
Languages: German, English
City: Berlin
Country: Germany
Topics: social sculpture, upcycling
Services: Talk, Moderation, Workshop management, Consulting
Jaana Prüss is an artist, curator, coach, project manager and cultural activist. After studying art education, psychology and fine arts, she founded the Prüss & Ochs Gallery Berlin-Beijing for contemporary Asian art (1997-2003) and created 2004 Morgengrün communication for the conception and realization of projects in the alliance of art, culture and sustainability.
In 2010, she was awarded with the environmental media prize of the German environmental aid association (Deutsche Umwelthilfe), the German Council for Sustainable Development (Rat für Nachhaltige Entwicklung) honored her engagment with "Project Sustainability" in 2011 and 2015.
Her book, fair-acting! Incorporations for Sustainable Action' was nominated by the German Environmental Foundation (Deutsche Umweltstiftung) as the environmental book of the year 2015 and was published in Turkish in 2016.
Presentations and talks:
DeGrowth Conference Leipzig 2015; UmunduFestival 2015; TAZlab 2014; Federal Office for Nature Conservation, 2014; Commons Summer School 2013 and 2014; Pixelart Festival Helsinki 2014, Tri-National Conference of the Greens in 2014; Heinrich-Böll-Foundation (SurVivArt) ; The Things 3-6, GEDOK Brandenburg 2013-2014; As well as various vernissages and opening speeches.
Jaana Prüss is member of the board of directors of the und.Institute for Art, Culture and Sustainability e.V. and the artecology_network e. V.
In 2017, she is a jury member for the recycling design prize.
Examples of previous talks / appearances:
Vortrag zu weltweiten Stadteroberungen von Jaana Prüss
Das Bürgerzentrum Schuhfabrik feierte im Mai mit über 30 künstlerischen Interventionen, Aktionen und Performances sein 30jähriges Jubiläum. Mit täglichen „Stadteroberungen“ setzten sie den Stadtraum Ahlens in ein neues Licht, um die Stadt neu zu erkunden, zu erobern und neu zu besetzen.
Dass diese Stadteroberungen kein Einzelfall sondern eine weltweite Bewegung sind, zeigt seit Mai die Ausstellung „Alte und neue Stadteroberungen“ in der Schuhfabrik. Auf der Grundlage von Vertrauen und einem engagierten Miteinander erproben Menschen weltweit vielfältig Alternativen zum Konsum durch tauschen, teilen und gemeinsam nutzen, ob Wohnungen, Autos, Werkzeug, Gebrauchsgüter oder Lebensmittel. Gemeinsam bepflanzen sie freie Flächen in der Stadt, sorgen sich um den Erhalt der Artenvielfalt, errichten Repair Cafés und Coworking Spaces, kümmern sich um Nachbarschaft, gerechtere Verteilung von Gütern, transparente Strukturen, gesunde regionale Ernährung oder solidarische Landwirtschaft. Sie suchen nach Antworten auf die Ressourcen-Konflikte, nach Alternativen zur Verschwendungs- und Wegwerfgesellschaft und wollen Beteiligung, freien Zugang zu Wissen, zu Wasser, Energie und zu Kultur als allgemeine Grundrechte, als Commons.
Die Ausstellung in der Schuhfabrik wurde neben dem künstlerischen Leiter Stephan US auch von Jaana Prüss aus Berlin kuratiert. Die Künstlerin, Kulturaktivistin und Kuratorin realisiert seit 2004 Kunst- und Ausstellungsprojekte der besonderen Art. Sie leitete unter Anderem 2007 das interdisziplinäre Projekt “art goes Heiligendamm” – künstlerische Interventionen zum G8-Gipfel in Heiligendamm. 2010 leitete sie das Projekt ‘Zur Nachahmung empfohlen! Expeditionen in Ästhetik & Nachhaltigkeit’ in Berlin und 2012 kuratierte sie das Projekt “In Transit”, das als eines der Pioniere in Deutschland durch “crowdfunding” realisiert wurde. 2010 zeichnete sie die Deutsche Umwelthilfe mit dem Umweltmedienpreis aus. Ihre aktuelle Publikation: „fair-handeln! Anstiftungen für zukunftsfähiges Handeln“ wurde im Monat August von der Deutschen Umwelthilfe als Umweltbuch des Monats ausgelobt und ist unter Anderem wesentlicher Bestandteil der Ausstellung im Bürgerzentrum.
Jaana Prüss stellt in ihrem Vortrag am 11. September 2014 um 19.00 Uhr im Bürgerzentrum Schuhfabrik dieses wachsende gesellschaftliches System vor, in der Teilhaben, Mitmachen, verantwortungsvolles und gemeinsames Handeln Glück, Zufriedenheit, Gemeinwohl und Sinn stiften. Mit diesem Vortrag endet gleichzeitig die Ausstellung und wird die Jubiläumsdokumentation „Rückbesetzung – alte und neue Stadteroberungen“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert
IN TRANSIT – Der Blick der Anderen nimmt die Herausforderung an, Fotografie als dokumentarischen, künstlerischen und politischen Ausdruck der Weltgeschichte zu begreifen und als Teilprojekt in einem öffentlichen Durchgangsraum , Bahnhof Ostkreuz, zu präsentieren. Die Kuratorin Jaana Prüss stellt den "Blick der Anderen" in einen Diskurs über unsere gegenwärtigen Gesellschaften, indem sie Bilder von Berufs- und Kunstfotografen in einen Dialog mit Bildern von Mitbürgern ud Passanten stellt, die auf neine offene Ausschreibung antworten. Die Ausstellung präsentiert Perspektiven zu Migration, Flucht, Transformation, Obdachlosigkeit und aktuellen gesellschaftlichen Fragen des Wandels. In ihrer Heterogenität zeigt sie Perspektiven auf Individuum und Gesellschaft, vorübergehende Lösungen, auf Gemeinwesen, Mobilität, Migration und Flucht und den Fragen nach der Suche von Schutz und Zugehörigkeit, Zweck, Arbeit und Sinn und nach neuen Strategien für das Überleben.
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The view of the other(s)’ takes up the challenge of comprehending photography as a documentary, artistic and political description of the world and presenting it as a participatory project in a public in-transit room at the Ostkreuz railway station. The curator Jaana Prüss situates ‘the view of the other’ in a discourse on our contemporary societies by drawing images by professional and art photographers into a ‘dialogue of views’ with images by fellow citizens and passers-by who respond to an open call. The exhibition presents perspectives on current social issues of change and transformation. In its heterogeneity, it shows points of view on the individual and society, temporary solutions, commons, mobility, migration and flight, and questions the search for shelter and belonging, purpose, work and meaning, and new strategies for ‘surviving’.
Selbst Gärtnern und mit anderen das Auto nutzen. Diese "Ökonomie des Teilens" sehen viele als Lösung gegen die soziale Ungleichheit und Umweltzerstörung. Für Kritiker ist die Share-Economy allerdings nur eine gesellschaftliche Randerscheinung.
Jaana Prüss: "Teilen ist, glaube ich, eine ganz natürliche Eigenschaft, die schon Kinder in sich tragen."
Wolf Lotter: "Die Frage ist, wollen Sie 'ne Bohrmaschine, oder wollen Sie ‘n Loch in der Wand?"
Niko Paech: "Sharing-Konzepte können in einer Postwachstumsökonomie dazu beitragen, dass wir mit weniger Geld auskommen, also brauchen wir weniger Arbeitszeit, also kann auch die Industrie zurückgebaut werden."
Wolf Lotter: "Und damit befinden uns in einer Welt, in der die Moral sozusagen versucht, das Vakuum auszufüllen, das vorher Material gefüllt hat."
Die Gemeingüter sind zurück: Menschen tauschen und teilen wieder, ob Wohnungen, Autos, Haustiere oder Kleider. Gemeinsam beackern sie Brachflächen in der Stadt oder engagieren sich dafür, Wasser und Strom wieder in Bürgerhand zu bringen. Forscher streiten für die Zugänglichkeit des Wissens im Netz, Künstler stellen ihre Werke als "Creative Commons" der Allgemeinheit zur Verfügung. Was macht Gemeingüter heute so attraktiv? Sind sie eine Antwort auf die Ressourcen-Konflikte der Zukunft?
Ein Film von Sabine Jainkski, Jürgen Bischoff und Ilona Kalmbach u.a mit Silke Helfrich, Van Bo Le-Menzel, Jaana Prüss u.a.
Jaana Prüss und Wolfgang Ullrich im Gespräch mit Klaus Pokatzky:
"Für mich gilt: 'reduce, refuse, reuse, rethink, recycle, repair'“, sagt Jaana Prüss. Die Kulturaktivistin leitet die Kommunikationsagentur Morgengrün. In ihrem Buch "fair-handeln. Anstiftungen für zukunftsfähiges Handeln" stellt sie Ideen zum Teilen, Tauschen und Selbermachen vor. Sie lebt dies auch konsequent selbst und vermittelt diese Ideen auch in ihren Projekten. Dabei geht es ihr nicht um moralinsauren Verzicht:
"Wenn man bewusst Dinge anders macht, kann man einen Mehrwert entwickeln: Man bekommt Vertrauen zu den Nachbarn, wenn man etwas leiht oder mit ihnen tauscht. Wenn man auf dem Markt einkauft, statt im Internet. Das kann man mit jedem Schritt versuchen. Ich brauche keinen Kasten mit Wasser, weil ich mir das Leitungswasser aufsprudeln kann. Ich habe mein Auto abgestoßen und fahre mit den Öffentlichen."
Zeit statt Zeugs!
Ausgangspunkt der Ausstellung "Zur Nachahmung empfohlen! Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit" ist ein Fonds, um Ästhetik und Nachhaltigkeit zusammenzuführen sowie unterschiedliche Perspektiven und Handlungsfelder zu bündeln.
Um diese Thematik anschaulich zu machen, haben Jaana Prüss und ihre Kuratorin Göhler 44 internationale Künstler*innen, Erfinder*innen und Wissenschaftler*innen eingeladen, die sich in ihren Arbeiten mit Fragen um Klima, Konsum oder Umwelt sowie deren kulturellen Dimensionen auseinandersetzen. Zu sehen sind Skulpturen, Videoarbeiten, Fotografie, Performances und Installationen, der sich mit der kulturellen Dimension von Nachhaltigkeit beschäftigt.
art-in-berlin sprach mit der Projektleiterin Jaana Prüss über die Ausstellung.
Jaana Prüss bringt als Kulturaktivistin Menschen zusammen und ermöglicht vielfältige künstlerische Projekte. Nach ihrem Studium der bildenden Künste engagierte sie sich als Mitbegründerin für den Aufbau einer Galerie für zeitgenössische chinesische Kunst. Doch Kunst nur zu verkaufen, war ihr zu wenig. Heute geht es ihr um interkulturelle Kommunikation, um die Pflege von Gemeingütern und um die soziale und ökologische Entwicklung urbaner Räume, in denen sich Menschen aller Herkünfte und Generationen begegnen können.
In diesem Projekt geht es um Zukunftsfähigkeit. Um den Versuch, neben der gegenwärtigen Konsum- und Wegwerfgesellschaft eine Lebenshaltung zu praktizieren, an der jede/r teilhaben, mitmachen und sich mit seinen individuellen Gaben einbringen kann. Geld sparen und sich gleichzeitig umweltbewußt, gerecht, aktiv und sozial zu verhalten....
In dem Buch werden nicht nur zukunftsfähige Modelle und Projekte zum Thema Ernährung, Kleidung, Mobilität, Reparieren, Wiederverwenden, Verwandeln und Tauschökonomien vorgestellt, sondern auch Kontakte, Adressen und Plattformen vorgestellt, in denen jeder aktiv mitmachen, lernen, gestalten und teilhaben kann.
Einfache Anleitungen regen an selbst aktiv und kreativ zu werden, selbst zu gestalten, ins eigene Handeln zu kommen ..
In vielen Lebens- und Arbeitsbereichen experimentieren Menschen mit neuen Kooperationsformen. Sie vertrauen dabei weder auf den Markt noch auf den Staat, sondern nehmen die Sache nach eigenen Regeln selbst in die Hand.
Glück geht anders – denn gesellschaftliches Glück bedarf ganz anderer Bedingungen als jener, auf denen unsere heutige Wirtschaft basiert. Gemeinschaft und freundschaftliche Beziehungen, selbstbestimmte Arbeit und eine intakte Umwelt sind zentral. Dagegen kann mehr Geld nur in sehr armen Ländern das Wohlergehen steigern. Und nicht einmal Reiche profitieren in Form von Lebenszufriedenheit, wenn sie in einer sehr ungleichen Gesellschaft leben. Kurzum: Unsere wachstumsfixierte Wirtschaft funktioniert nach Kriterien, die mit Glück nichts zu tun haben. Was aber ist der Sinn von Ökonomie, wenn nicht der, ein gutes Leben zu unterstützen?
Verschiedene Vertreter*innen dieser sich rasant entwickelnden Bewegungen diskutieren auf dem taz.lab darüber: unter anderem „Glücksministerin“ Gina Schöler, Kunstaktivistin Jaana Prüss, Commons-Vordenkerin Silke Helfrich und die SharEconomy-Aktivisten Thomas Dönnebrink und Thorsten Wiesmann.