Main focus: Social justice, social policy
Website/blog: https://www.mci.edu/faculty/eva.fleischer.html
Languages: German, English
City: Innsbruck
Country: Austria
Topics: diversity and inclusion
Services: Talk, Moderation, Workshop management, Consulting, Coaching, Interview
Willing to travel for an event.
Willing to talk for nonprofit.
Examples of previous talks / appearances:
„Verfügte Zeit – intersektionelle Zugänge zu Zeitarmut und Zeitwohlstand“.
Historisch gesehen geht die Entwicklung von der Perspektive des materiellen Wohlstands hin zum Zeitwohlstand, die individuelle Verfügbarkeit über Zeit scheint allerdings stark gesellschaftlichen Strukturkategorien wie Geschlecht, Schicht, Sorgeverantwortung, Ethnie/“Race“, Dis/Ability, Alter bestimmt. Lebenszeit unterliegt Zeitregimen - Ausbildungszeiten, berufliche Zeiten, Zeit für Sorge, Erholungs- und Beziehungszeiten, nachberufliche Zeiten sollen in der richtigen Reihenfolge und im richtigen Ausmaß in einem Leben untergebracht werden. Vielfältige Zeitregime strukturieren unsere Zeit, unseren Alltag: Arbeitszeiten, die Beginnzeiten von Schulen und Kindergärten, Öffnungszeiten von Geschäften und Behörden, Intervalle von öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Verfügung über Zeit ist ein Machtinstrument oder auch Ressource.
Soziale Arbeit ist in unterschiedlicher Weise mit dem Thema der verfügten Zeit konfrontiert: Im professionellen Alltag unterliegen Professionelle den obengenannten Zeitstrukturen und Zeitregimen, Sozialarbeiter*innen sind aber auch Akteur*innen in der Verfügung über die Zeit der Adressat*innen und Klient*innen. Die Coronapandemie hat gezeigt und zeigt noch, wie unterschiedlich die Auswirkungen der politischen und institutionellen Maßnahmen die Zeitsouveränität der einzelnen berührt haben. Homeschooling brachte extreme Fremdverfügung über die Zeit von Eltern, insbesondere Müttern, Angehörige systemrelevanter Berufe mussten über das übliche Maß hinaus zur Verfügung stehen, hatten keine Regenerationszeiten, demgegenüber waren andere plötzlich freigesetzt in Kurzarbeit und mit einer Leere in den Tagesabläufen konfrontiert, vielleicht aber auch mit beglückender Eigenzeit. Ähnliches erfuhren auch manche Klient*innengruppen, gewohnte Tagesabläufe waren nicht mehr möglich, die Strukturierung des Alltags fiel weg. Soziale Arbeit ist gefordert, sich auf der Makroebene für Zeitgerechtigkeit einzusetzen, z. B. in der Aufteilung bezahlter und unbezahlter Arbeit, gleichzeitig gilt es auf, der Mikro- und Mesoebene, Zeitsensibilität zu zeigen, z. B. in der Gestaltung der Öffnungszeiten und im sorgsamen Umgang mit der Zeit von Nutzer*innen.
This talk is in: German