Rebecca Treger

Empathy Embodiment Coach


Themenschwerpunkt: sexualisierte Gewalt und metoo

Twittername: @RebeccaTreger

Webseiten/Blogs/Soziale Medien: www.nomoremetoo.de

Sprache/n: Deutsch, Englisch

Stadt: Berlin

Land: Deutschland

Themen: coaching am telefon, vergewaltigung, sexualisierte gewalt, gendergerechte sprache, traumafolgen, sexuelle folgen von sexualisierter gewalt, sexuelle und geschlechtliche vielfalt, metoo, sexualtrauma, coachingausbildung, coaching für opfer von sexualstraftaten, nomoremetoo

Ich biete: Vortrag, Moderation, Seminarleitung, Beratung, Training, Interview

  Ich bin bereit, für eine Veranstaltung zu reisen.

  Ich bin bereit, für gemeinnützige Zwecke kostenfrei zu sprechen.

Biografie:

Alle. 7. Minuten.
Wird in Deutschland ein Mensch, der älter als 16 Jahre ist, vergewaltigt oder sexuell genötigt.
Alle. 4. Minuten.
Ein Kind.
Das sind die nüchternen Zahlen (vor Corona) - und nur der Mittelwert. Die Dunkelziffer kann noch höher liegen.
Damit muss Schluss sein!

In der Nacht von 13. zum 14. Januar 2016 wurde ich in meiner Wohnung von einem Bekannten vergewaltigt. 4 Mal in einer Nacht.
Lange habe ich versucht, es mir schönzureden. Habe die vermeintliche Schuld bei mir gesucht. Fiel in eine Alkoholabhängigkeit. War von Angst und Suizidgedanken beherrscht.
Dann, nach Monaten des Am-Boden-Liegens dieser eine Gedanke: "Niemand hat das Recht, mich so tief runterzuziehen! Nicht schon wieder. Das habe ich mir nach meiner Ehe damals geschworen!".

Ich war an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich 3 Möglichkeiten des Handelns hatte:
1) Weitermachen, wie bisher. Trinken, um einzuschlafen. Emotionen vor anderen verstecken, um keine Last zu sein. Ertrinken in Schuld, Scham, schweren Gedanken. Und daran auf lange Sicht - sterben.
2) Mir das Leben nehmen.
Oder mein Lieblingsweg:
3) Nicht aufgeben, bevor ich nicht alles in meiner Kraft stehende versucht habe.

Also stand ich auf. Begann, wieder auf eigenen Beinen zu stehen und Laufen zu lernen. Fiel immer wieder hin. Schürfte mir die Knie bei Weiterkriechen auf, wenn Laufen nicht funktionierte. Und lernte, dass ich mich nicht immer alleine aufrappeln muss. Dass da Menschen sind, die da sein wollen. Dass es nicht schwach ist, um Hilfe zu bitten, und sie einfach anzunehmen. Sondern, dass mich das erstarken lässt.
Mein Lebenswille kam zurück. Stück für Stück für Stück. Bis ich aus vollster Überzeugung sagen konnte: "Ich liebe mich.".
Mein Vertrauen kam zurück. In andere, aber vor allem in mich selbst und meine Fähigkeiten.
Alles fügte sich. Ich begann meine IHK Ausbildung zum Personal- und Businesscoach und Train the Trainer. Ließ zu, dass andere durch meine Geschichten Kraft fanden.
Irgendwann fühlte sich "Allgemeincoaching" nicht mehr richtig an. Da war mehr. Viel mehr.
Ich fühlte, dass das, was mir alles im Leben passieren durfte, und woraus ich so viel Gutes und Wertschöpfendes ziehen konnte, eine Richtung braucht. Eine Spezialisierung. Etwas, dass eben ganz Ich ist.

Und dann war es glasklar: Ich werde Coach für Opfer von Sexualstraftaten.

Diese Entscheidung der Spezialisierung ist jetzt knapp zwei Jahre alt. Ich habe viele Nachrichten bekommen. Als ich das erste Mal darüber mit Freunden sprach. Als meine Website online ging. Als ich begann, auf Social Media über das Thema sexualisierte Gewalt aufzuklären. Als ich ein Video postete, in dem ich ohne jedwede Maske darüber spreche, wie ich vergewaltigt wurde.

Und wieder kommt der Gedanke nach etwas Größerem.
Nach einer Akademie in Berlin. Der Stadt, in der ich nie lebte, und mich doch wirklich zu Hause fühle. Einer Akademie, in der ausschließlich andere Betroffene zu Coaches und Trainer:innen ausgebildet werden, um andere Betroffene auf ihrem Weg vom Opfer, zum/zur Überlebenden und dann, wenn sie wollen, zum/zur Aktivistin auszubilden.
Ein Ort, an dem alle Gefühle Platz haben. Licht und Schatten. Erfolge und Niederlagen. Menschen sich austauschen können und gegenseitig Halt geben. Ein Community, die laut ist, die aufklärt, die eine Änderung herbeiführen kann. Sei es, in der Sprache, in der Erziehung zukünftiger Generationen, bei der Stigmatisierung der Betroffenen und Täter:innen, bei der Gesetzgebung ("only yes means yes") oder im Umgang mit Betroffenen bei Polizei und den Behörden.

Rede ich permanent nur über mein Trauma? Nein. Ich kläre auch auf über Sexualität und Lust, Konsens und Selbstmitgefühl, über Menstruation und Polyamourie. Ich liebe es, Menschen zu inspirieren und mit ihnen auf eine gemeinsame Entdeckungsreise zu gehen.

Weil ich weiß, wie es sich anfühlt, im eigenen Körper nicht mehr sicher zu sein. Weil ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn mich niemand wirklich versteht. Weil ich weiß, wie sehr ich für dieses Thema brenne. Weil ich weiß, dass wir gemeinsam etwas ändern können.
Und, weil ich ein Lebensziel habe, für das ich bereit bin, alles zu tun:
Ich sorge dafür, dass keine Vergewaltigungen mehr statt finden. Lass´ uns gemeinsam die Welt verändern!
NO. MORE. ME. TOO.

Vorträge / Referenzen:

Hier sind die zwei Folgen meines Auftritts beim #metoo-Podcast von Mai Nguyen

In der ersten Folge des Podcasts sprechen Mai und ich darüber, wie ich selbst Missbrauchsopfer wurde und wie es mir dabei erging. In der zweiten Folge sprechen wir über meine Arbeit als Coach mit Spezialisierung auf Opfer/Betroffene von Sexualstraftaten.

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Einer meiner Auftritte als Poetry Slammerin
Video Thumbnail

In diesem Text spreche ich über sexualisierte Gewalt bei Kindern und speziell im Internet bei einem Poetry Slam in Fürth.

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Herausgeberin eines Buches

„Toxic" zeigt Erfahrungen auf. Erfahrungen von Menschen, die diskriminiert wurden – und noch immer werden. Beim Stöbern durch die in diesem Buch gesammelten Texte unterschiedlichster Menschen und behandelten Themen erhalten die Leser*innen einen Einblick in die Lebensrealitäten von Menschen, die sonst nicht sichtbar (genug) sind. Wie fühlt es sich an, Schwarz zu sein in einer weiß gedachten Gesellschaft? Was macht es mit Menschen, wenn sie in Schubladen gesteckt werden? Was geht vor in einer Person, der man eine andere Geschlechtsidentität zuschreibt, als diese sie wirklich fühlt? Wie kann die Wut weiblich gelesener Personen aussehen, die immer und immer wieder mit toxischer Maskulinität zu kämpfen haben?

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch