Julia Siedle

Professorin Wohnungsbau, Quartier & Bestandsentwicklung


Themenschwerpunkt: Suffizienz im Gebäudebereich

Twittername: @se-jule

Sprache/n: Deutsch, Englisch

Stadt: Köln

Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Land: Deutschland

Themen: architektur, stadtentwicklung, bodenpolitik, sustainability transitions, sozial-ökologische transformation, nachhaltigkeit + architektur/städtebau, suffizienz, sozial-ökologischer stadtumbau, städtebau, bauwende

Ich biete: Vortrag, Moderation, Beratung, Interview

  Ich bin bereit, für eine Veranstaltung zu reisen.

  Ich bin bereit, für gemeinnützige Zwecke kostenfrei zu sprechen.

Persönliche Anmerkung:

Die nachhaltige Transformation des Gebäudesektors braucht einen wertschätzenden und kreativen Umgang mit dem Gebäudebestand. Als Architektin und Wissenschaftlerin beschäftige ich mich mit den systemischen Voraussetzungen, den architektonischen und stadträumlichen Potentialen und den praktischen Umsetzungsstrategien, die wir dafür brauchen:

(1) Welche Gebäudetypen stehen zur Disposition, werden perspektivisch in ihrer jetzigen Nutzung obsolet? Was können diese Gebäude, was nicht?
(2) Welche Art von Nutzungen sind jetzt und in Zukunft gefragt, und welche räumlichen Anforderungen ergeben sich daraus?
(3) Mit welchen Mitteln lässt sich auf bestehende Gebäude als Ressource der Stadtentwicklung zugreifen? Welche Interessen haben Nutzende und Eigentümer*innen, welche Handlungsmöglichkeiten haben Kommunen?
(4) Wie lassen sich Gebäudeflächen suffizient nutzen? Wo ist Multicodierung möglich, wo sind Räume für den eigentlichen Bedarf überdimensioniert, mit welchen Strategien können (Teil)leerstände erkannt und wieder in Nutzung gebraucht werden?

Bei der Transformation von Gebäuden verschränken sich ökologische, immobilienwirtschaftliche und soziale Dimensionen mit räumlichen und prozessualen Fragen, die sich auf systemischer Ebene und anhand von Beispielen aus der Praxis aufdröseln und diskutieren lassen.

Biografie:

Julia Siedle ist Architektin und Städtebauerin. Sie hat langjährige Erfahrung als praktizierende Architektin und Wissenschaftlerin sowie als Referentin beim Bundesinstitut für Bau-, Raum- und Stadtforschung. 2022 wurde sie als Professorin für Wohnungsbau, Quartier und Bestandsentwicklung an die Hochschule Biberach berufen. Studiert hat sie Architektur und Urban Design in Düsseldorf, Paris und New York.

Vorträge / Referenzen:

Zweite Chance für obsolete Gebäude: eine typologische Perspektive

Vortrag bei den Baufachtagen der Hochschule Biberach am 16.11.2023
Thema: "Wie lässt sich der Bestand retten? Wege aus der Krise"

Ausgelöst durch gesellschaftliche Megatrends fallen Gebäudetypen aus der Nutzung, die sich in allen zentralen Städten finden: Parkhäuser, Einkaufszentren, Geschäftshäuser, Bürogebäude, aber auch Kirchen und Friedhöfe. Es werden Flächen frei, die wiederkehrende räumliche Charakteristika aufweisen: Lage, Erschließungssystem, Flächenausnutzung, Gebäudetiefe, Geschosshöhe, Gebäudetechnik.
Der Vortrag vor Fachpublikum aus Praxis und Verwaltung beleuchtete die konkreten räumlich-architektonischen Potentiale und Hemmnisse für eine Reihe von Immobilientypen, die sich daraus ergeben - insbesondere mit Blick auf das Potential zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum.

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Urbane Obsoleszenz im Zeitalter des Postwachstums

Vortrag in der Galerie 5020 Salzburg am 10.11.2023
im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Open your Course for Climate Crisis” der Universität Mozarteum Salzburg

Aktuelle gesellschaftliche Veränderungen durch die Digitalisierung, den Klimawandel und den demografischen Wandel bedingen ein erhöhtes Obsoleszenz-Risiko für bestimmte Gebäude- und Flächentypen. Dies eröffnet Handlungsspielräume für Kommunen, diese Immobilien strategisch für gemeinwohlorientierte Nachnutzungen zu sichern, statt sie den Mechanismen des Marktes zu überlassen.
Der Vortrag von Julia Siedle und Anamarija Batista vor Künstler*innen, Stadtmacher*innen und einer breiten Öffentlichkeit beleuchtete die Potentiale der Entwicklung obsoleter Immobilien aus einer sozial-ökologischen Perspektive und erörterte formelle Planungsinstrumente, kommunikative Strukturen und Formate sowie künstlerische Praktiken für ihre Umsetzung, basierend auf Ergebnissen des Forschungsprojekts "Obsolete Stadt".

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Die Transformation obsoleter Räume: eine Chance für das Gemeinwohl?

Vortrag und Podiumsdiskussion beim Symposium "Die transformative Erneuerung der Städte" am 09.11.2023 in St. Pölten
futurelab, TU Wien

“Old ideas can sometimes use new buildings. New ideas must use old buildings.” Das schrieb Jane Jacobs in den 1960er Jahren mit Blick auf den Umbau ihrer Heimatstadt New York City und die hohen Kosten für Abriss und Neubau. Heute kommt die im Gebäudebestand gespeicherte graue Energie als Argument für den Umbau hinzu. Vor dem Hintergrund knapper urbaner Flächenressourcen lohnt sich also ein detaillierter Blick auf obsolet werdende Gebäude als Möglichkeitsfenster für gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung.
Der Vortrag vor einem Fachpublikum aus Wissenschaft und Verwaltung diskutierte Strategien, um Nachnutzungskonzepte auf Basis einer lokalen Gemeinwohldefinition zu erarbeiten. Anhand von Beispielen wurden formelle (bodenpolitische) und informelle (kommunikative) Planungsinstrumente diskutiert, die es Kommunen ermöglichen, sie in die Realität umzusetzen zu können.

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Flächensuffizienz in der Obsoleten Stadt

Urbanotopia Podcast mit Constantin Alexander vom 04.03.2021
Ob aus Sicht der Versiegelung, der Gebäudenutzung oder der Spekulation – der Umgang mit Flächen ist alles andere als nachhaltig. Julia Siedle diskutiert mit Podcaster und Stadtentwicklungsexperte Constantin Alexander über das Forschungsprojekt "Obsolete Stadt" und den Ansatz der Flächensuffizienz.

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch