Themenschwerpunkt: Gender & Diversity
Webseite/Blog: https://www.linavollmer.de/
Sprache/n: Deutsch, Englisch
Stadt: Köln
Land: Deutschland
Themen: antidiskriminierung, frauen in der wissenschaft, gender, diversity management, frauen und mint, frauen und führung, unconscious bias, sexismus, diversity
Ich biete: Vortrag, Seminarleitung, Beratung, Training, Interview
Ich bin bereit, für eine Veranstaltung zu reisen.
Ich bin bereit, für gemeinnützige Zwecke kostenfrei zu sprechen.
Seit 2010 arbeite ich im Bereich Gender & Diversity Policies und kenne das Feld sowohl aus Sicht der Theorie als auch aus Sicht der Praxis. Ich habe sechs Jahre lang zu Gleichstellungspolitik im wissenschaftlichen System geforscht und bin dann selbst in die Praxis der Gleichstellungsarbeit gewechselt. Seit einigen Jahren arbeite ich im Diversity Management einer der größten Universitäten in Deutschland.
Ich halte Vorträge und biete Workshops an rund um die Themen Diversity, Gender und Antidiskriminierung. Den Abbau struktureller Diskriminierung verstehe ich dabei als grundlegendes Ziel meiner Arbeit.
Kurzvita:
Seit 2017 Mitarbeiterin im Referat Gender & Diversity Management an der Universität zu Köln.
2016 Referentin für Hochschulplanung mit Schwerpunkt Gleichstellung und Diversität an der FernUniversität in Hagen.
2011–2016 Promotion an der Universität Paderborn, Titel der Dissertation: "Gleichstellung als Profession? Gleichstellungsarbeit an Hochschulen aus professionssoziologischer Sicht".
2011–2016 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS / GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.
2004–2010 Studium der Sozialwissenschaften an der Universität Mannheim, Titel der Diplomarbeit: "Der Einfluss von Geschlechtsstereotypen auf das Führungsstreben von Frauen".
Vorträge / Referenzen:
Studium Generale, Universität Mainz, 08.01.2019:
Sexismus ist ein Generationenproblem. Wenn erst einmal die Kinderbetreuung ausgebaut ist, dann ist die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen kein Thema mehr. Frauen haben es heutzutage einfacher als Männer auf dem Arbeitsmarkt. Diese und ähnliche Glaubenssätze sind nach Jahrzehnten der Gleichstellungspolitik auch in der Wissenschaft weit verbreitet. Forschungsergebnisse aus der Soziologie und Psychologie widersprechen jedoch diesen Annahmen und weisen darauf hin, dass die Erklärung für die Unterrepräsentanz von Frauen in MINT und in wissenschaftlichen Führungspositionen vor allem in struktureller Diskriminierung gegenüber Frauen zu finden sind. Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die Wirkmächtigkeit von Ausschlussmechanismen auf unterschiedlichen Ebenen (Professionalisierung von Berufen, organisationale Prozesse, Wahrnehmung von Mann und Frau), zeigt auf, wo wissenschaftliches Wissen dem Alltagswissen zu Gender entgegensteht und was dies für Gender und Diversity Policies an Hochschulen bedeutet.
Konferenz "Gender- und Diversity-Management in der Forschung", Stuttgart, 07.05.2015:
Frauen finden heute auf dem Arbeitsmarkt scheinbar optimale Ausgangsbedingungen. Sie genießen zahlreiche Förderprogramme und Gleichstellungsmaßnahmen, gleichzeitig wird verstärkt ein „weiblicher Führungsstil“ nachgefragt. Vor diesem Hintergrund wird häufig angezweifelt, dass es Diskriminierungsprozesse sind, die Frauen vom Übergang in die Führungsebenen abhalten. Sozialpsychologische Studien zeigen allerdings, dass Diskriminierungsprozesse unbewusst stattfinden und somit auch unabhängig von der Befürwortung von Gleichstellung und Chancengleichheit auftreten können. Dies soll anhand einer Zusammenstellung einiger sozialpsychologischer Effekte verdeutlicht werden. Für die Praxis der Gleichstellungsmaßnahmen und –politik liefern diese Erkenntnisse wertvolle Implikationen und eine kritische Perspektive auf diejenigen Strategien, die die Nutzung geschlechtsspezifischer Eigenschaften fokussieren.
Podiumsdiskussion, Fachschaft Politik & Soziologie, Universität Bonn, 15.01.2019
Beschreibung des Veranstalters: Lange Zeit herrschte Einigkeit darüber, welche Sprache im politischen Diskurs als geduldet und somit „politisch korrekt“ galt. Durch die Verwendung dieser Sprache sollte Diskriminierung aus der politischen Öffentlichkeit verschwinden, weil man zunehmend erkannte, dass gerade Sprache potentiell verletzende Wirkung entfalten kann. Dies führte in kürzester Zeit zu verschiedenen Veränderungen der sprachlichen Normen, die allerdings inzwischen nicht mehr von allen Teilen der Gesellschaft akzeptiert werden.
Besonders von Seiten der politischen Rechten wird versucht, die Grenze des Sagbaren zu verschieben, aber auch einzelne linke und liberale Intellektuelle sehen die politische Korrektheit kritisch. Es wird argumentiert, dass die Verwendung einer zu restriktiven politisch korrekten Sprache das Recht auf Meinungsfreiheit unterminiert und zunehmend aushöhlt.
Was unterscheidet also die sprachliche Zensur in autokratischen Systemen von der Selbstregulierung in unserer Debattenkultur? Müssen wir unsere Diskussionsnormen tatsächlich hinterfragen? Inwieweit muss unsere Demokratie auch Verletzungen der politischen Korrektheit aushalten? Oder ist vielleicht gerade die politische Korrektheit der Stützpfeiler einer demokratischen, offenen Gesellschaft?
Physikalisches Kolloquium. Universität Mainz, 16.10.2017
Etwa die Hälfte der Hochschulabsolventen und -absolventinnen in Deutschland sind Frauen. Auch in der Wissenschaft arbeiten heute so viele Frauen wie nie zuvor, denn ihnen steht bei ihrem Berufswunsch nichts mehr im Weg – so jedenfalls die verbreitete Meinung. Aber woran liegt es, dass der Frauenanteil in der Wissenschaft mit jeder Karrierestufe drastisch abnimmt? Warum ist der Frauenanteil vor allem in MINT-Fächern so gering? Der Vortrag „Nur die Qualifikation zählt? Gender Bias in der Wissenschaft“ geht auf die aktuelle Situation der Frauen in Wissenschaft und Forschung ein und vermittelt, auf welche strukturellen Barrieren sie stoßen können. Dabei werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen dafür sensibilisiert, welche Ausschlussmechanismen eine egalitäre Beteiligung von Frauen erschweren.