Christiane Groß

Seit 2015 bin ich Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes. Schon seit Beginn meiner aktiven ehrenamtlichen Tätigkeit in der Ärztekammer (seit 1997) fiel mir auf, dass Ärztinnen in den Gremien unterrepräsentiert sind und nur schwer in Spitzenpositionen gelangen. Daher engagierte ich mich früh in Ausschüssen der Ärztekammer Nordrhein und der Bundesärztekammer für die Belange der Ärztinnen und für die Ärzt*innengesundheit. Auf den Deutschen Ärztetagen konnte ich mich (seit 2004) zusammen mit anderen Ärztinnen und Ärzten für unterschiedliche Themen, die Frauen oft mehr betreffen, einsetzen. Zu erwähnen ist hier u.a. die Änderung der Weiterbildungsordnung, die Etablierung der gendersensiblen Medizin, Sensibilität für Sexismus im Gesundheitswesen.
Ein weiteres Thema ist das Bemühen, die neue Mutterschutzgesetzgebung im Sinne der Ärztinnen umzusetzen, damit diejenigen schwangeren Ärztinnen adaequat weiterarbeiten können, die dies so wünschen. Sofortige Beschäftigungsverbote von Ärztinnen verlängern die Weiterbildungszeiten und schaffen so zusätzlich Karrierehindernisse.
Die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf ist nicht nur für Mütter und Väter im ärztlichen Beruf schwer umzusetzen. Übermäßige Belastungen psychischer und physischer Art sind oft Folge von langen und überlangen Arbeitszeiten mit Nacht- und Wochenenddiensten.
Die Etablierung von gendersensibler Medizin in allen medizinischen Fachbereichen ist eine Notwendigkeit um Frauen und Männer besser zu behandeln. Erst wenn die Unterschiede in der Symptomatik, der Diagnostik und der Behandlung von Krankheiten bei den verschiedenen Geschlechtern überall zur Grundlage gemacht ist, ist Medizin gerecht. Auch der Blick auf die unterschiedliche Behandlung durch Männer und durch Frauen muss zwingend mit einbezogen werden.
Und last but not least besteht aktuell die Gefahr, dass bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen Defizite übernommen werden und durch die KI weiterentwickelt werden, die wir heute noch immer in der analogen Medizin haben (die Grundlagen werden und wurden häufig am sogenannten „Norm-Mann“ entwickelt). Auch hier ist der weibliche Blick notwendig.

Ärztin für Allgemeinmedizin
- Psychotherapie
- ärztliches Qualitätsmanagement
seit 1998 niedergelassen als ärztliche Psychotherapeutin in Wuppertal (seit 2018 nur Privatpatienten und Coaching)

Dr. med., Promotion an der Universität Heidelberg,1983

M.A., Master of Arts in Management von Gesundheits und Sozialeinrichtungen, Universität Kaiserslautern in Kooperation mit Universität Witten-Herdecke, 2005

Ehrenamtliches Engagement:
>Ärztekammer Nordrhein ÄKNO: seit 1997 in der Kreisstelle Wuppertal, seit 2001 Mitglied der Kammerversammlung, 2005 bis 2014 und ab 2017 Im Vorstand der ÄKNO, diverse Vorsitze in Ausschüssen, seit 2004 regelmäßig Delegierte der Deutschen Ärztettage
>Nordrheinische Ärzteversorgung NÄV: Mitglied im Verwaltungsrat
>Deutscher Ärztinnenbund DÄB: seit 2015 Präsidentin
>Spitzenfrauen Gesundheit: Mitglied im Vorstand
>Apobank: Mitglied in der Vertreterversammlung und im Beirat

Netzwerke:
>SHEHealth
>Berliner Erklärung
>Runder Tisch der Frauenverbände im Gesundheitswesen

alle weiteren wichtigen Daten auch zu meinem ehrenamtlichen Engagement sind zu finden unter:
https://cgross.de/Vita/