Pauline Seuß

Diskriminierungssensible politischen Bildungsreferentin


Themenschwerpunkt: Workshop, Seminar, Podcast

Webseiten/Blogs: https://www.bildungsinstitut-inklusive-vielfalt.de/ , https://www.instagram.com/biv_inklusive_vielfalt?igsh=MXZ6Znk4amJ0enVjZw== , https://www.instagram.com/vomensbar/

Sprache/n: Deutsch, Englisch

Stadt: Leipzig

Bundesland: Sachsen

Land: Deutschland

Themen: intersektionalität, politische bildung, feministische theorien, queer theory, intersektionaler feminismus, empowering women, feministische gesellschaftskritik, feministische bildung, gender & diversität als strategie

Ich biete: Vortrag, Moderation, Seminarleitung, Training, Interview

  Ich bin bereit, für eine Veranstaltung zu reisen.

  Ich bin nicht bereit, für gemeinnützige Zwecke kostenfrei zu sprechen.

Persönliche Anmerkung:

In meiner Arbeit verorte ich mich an der Schnittstelle einiger Werte, Zugänge und Ansätze:
Indem ich strukturelle Ungleichheiten anerkenne, verorte ich meine Arbeit als diskriminierungsreflektierend.
Ich sehe einen wesentlichen Wert in der Sensibilisierung für strukturelle Ungleichheiten. Das geht einerseits durch Wissenstransfer. Hier bringe ich ein wissenschaftlich fundiertes, interdisziplinäre Expertise mit. Andererseits arbeite ich sehr praxisorientiert: Was bringt dieses Wissen und Selbstreflexion in der Praxis?
Ich arbeite stets auf multiplen Ebenen, um Anwendbarkeit von Wissen zu gewährleisten.

Dabei ist mir wichtig zu sagen: Haltungen sind nichts was wir lernen - sondern wozu wir uns entscheiden. Meine Workshops können "nur" ein Angebot darstellen, sich fortlaufend und (selbst-)kritisch zu reflektieren, gesellschaftliche Strukturen und Zusammenhänge zu hinterfragen und einen eigenen selbstsicheren Standpunkt zu entwickeln.

Biografie:

sie/ihr

Schon während meines Bachelorstudiums Kultur- und Sozialanthropologie (Wien) habe ich meinen Schwerpunkt auf Diversitätssensibilität, Critical Whiteness und Gender Studies gelegt. Während meines Masters Kulturwissenschaften (Leipzig) habe ich meine Expertise dann auf die Themengebiete feministische Wissenschaftskritik, Queer Theory und diverse Macht-/Gewalttheorien erweitert/vertieft.

Ich verorte mich wissenschaftlich methodologisch im Spagat zwischen qualitativ-empirischer Sozialforschung und Kulturphilosophie. Dabei lehne ich hegemonial "objektive/rationale" Wissenschaftlichkeit als patriarchale Praktik ab.

Zwischen Bachelor- und Masterstudium war ich in der sozialen Arbeit tätig. Ich arbeitete in einem Frauenhaus mit jezidischen Frauen und Kindern aus dem Nordirak und in einer Jugendwohngemeinschaft mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten. Berufsbegleitend absolvierte ich in dieser Zeit das Zertifikatsstudium "Migration und Integration" in Tübingen. Themenschwerpunkte waren dabei vor allem Grundlagen der systemischen Therapie und sozialpädagogischen Beratung.
Während des Masterstudiums entdeckte ich meine Leidenschaft in der politischen Bildungsarbeit tätig zu sein. Ich arbeitete in den Projekten "Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen" und "Die EU und Du" der Friedrich-Ebert-Stiftung in Schulklassen in ganz Sachsen. Außerdem konnte ich meine Erfahrungen in der genderpolitischen Arbeit im Gleichstellungsprojekt FEM POWER an der Hochschule Merseburg intensivieren. Hier arbeitete ich vor allem an einer Sachsen-Anhalt-weiten Studie zu Diskriminierungserfahrungen an Hochschulen aus und an der Planung und Umsetzung diverser Veranstaltungen.

Seit dem Ende meines Masters bin ich hauptberufliche Workshopleiterin. Die Gruppen, mit denen ich zusammenarbeite sind divers: Ob geschlechtssensible Arbeit mit Kindern in Wohngruppen, jugendliche Schulklassen, Studierende und Lehrende an Universitäten und Hochschulen, politische Organisationen oder langzeitarbeitslose Personen im Rahmen von Jobcenter-Maßnahmen.

Seit 2020 bin ich Podcast-Moderatorin im Podcats "VomensBar digitale", die FLINTA* eine Bühne für ihre Themen, Projekte, Kunst usw. bieten möchte. Hier moderiere ich und/oder leiste technischen Support (Aufnahme, Schnitt).

In den letzten Jahren war es mir möglich zwei Texte zu veröffentlichen. Zum einen zum Thema Liebe als Sicherheitsdispositiv und Dispositiv der Freiheit im Sammelband "Mutterschaft und Wissenschaft in der Pandemie. (Un-)Vereinbarkeit zwischen Kindern, Care und Krise" (Hrsg. Sarah Czerney et al.), zum anderen zum Thema kritische Männlichkeit in der unabhängigen Uni-Zeitung luhze.

Seit Anfang 2024 bin ich neben meiner selbstständigen Tätigkeit Co-Founderin. Zusammen mit Julika Prantner-Weber gründe ich das Bildungsinstitut für inklusive Vielfalt.

*Frauen, lesbische Personen, inter Personen, nicht-binäre Personen, trans Personen, agender Personen

Vorträge / Referenzen:

Workshop: Umgang mit diskriminierenden Aussagen Ein Empowerment-Workshop für pädagogische Fachpersonen

Aktuell nehmen auch in Klassenzimmern rassistische, antisemitische und queerfeindliche Äußerungen und Handlungen zu. Für viele pädagogische Fachpersonen ist das verunsichernd und überfordernd.
In diesem Workshop setzen wir uns gemeinsam mit den Erfahrungen aus deiner pädagogischen Praxis auseinander. Grundlage bildet dabei eine theoretische Einordnung in die Vielfaltsbildung. Davon ausgehend werden diverse Argumentations- und Handlungsstrategien vorgestellt und erprobt.

Bisher gealten:
Ein Workshop für das Bildungsinstitut für inklusive Vielfalt.

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Intersektionalität in Theorie und Anwendung

Intersektionalität beschreibt die Überkreuzung verschiedener struktureller Ungleichheiten. Das können z.B. ungleiche Chancen aufgrund sozialer Herkunft sein, rassistische Abwertung, sexistische Diskriminierung – oder alles gleichzeitig. Als politischer Begriff gibt der Intersektionalitätsbegriff mehrfachdiskriminierten Personen eine Stimme für ihre Identitäten, in juristischer Anwendung eine rechtliche Handhabung – und in sozialer oder auch akademischer Praxis? Immer öfter begegnen uns Sätze, wie »Intersektionalität wird mitgedacht« – aber was bedeutet das genau?
In diesem Input-Vortrag unternehme ich drei Versuche, das Konzept Intersektionalität näher zu bringen: Ich rahme ihn theoretisch, politisch-historisch und selbstreflexiv - um anschließend ebenso drei Strategien für die Umsetzung des konsequenten und fortlaufenden Mitdenkens vorzuschlagen.

Der Input zu »Intersektionalität« richtet sich an alle Hochschulangehörigen sowie an Personen, die die Hochschullandschaft mitgestalten und prägen.

Bisher gehalten:
Dialoginitiative Niedersachsen / Universität Osnabrück
Hochschule Merseburg
HTWK Leipzig

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Podiumsdiskussion "Dialog Kontrovers"

Ich saß als Expertin auf dem Podium.
Thema: "Megatrend Gender Shift. Diversität als neue Normalität?"

Hochschule Mittweida

Seminar: Gendersensibilität in wissenschaftlicher Lehre

Die Inhalte des Kurses richten sich an Lehrende, die gendersensible Didaktik umfangreicher in Lehrinhalt und -praxis ihrer Veranstaltungen integrieren wollen. Einschlägiges Vorwissen ist keine Teilnahmevoraussetzung. Im Gegenteil: Interdisziplinäre Zugänge sind explizit wünschenswert. Ausgehend von der These, dass es kein genderloses Wissen und deshalb auch keinen genderunabhängigen Wissenstransfer gibt, wird sich Gendersensibilität als hochschuldidaktisches Kompetenz- und Lernfeld von zwei Richtungen genähert: Einerseits sollen etablierte Ansätze vorgestellt und bestehende Diskurse diskutiert werden. So wird sich nicht nur dem "situierten Wissen" von Sandra Harding genähert sondern auch der persönliche Standpunkt und politische Standort als lehrende Personen reflektiert: Wen stellen wir da? Welche Wirkung hat das Geschlecht, das wir darstellen auf Studierende? Welche Inhalte lehren wir - und wie? Und warum nicht anders? Andererseits besteht die Möglichkeit in praxisnaher Evaluation didaktische Tools zu entwickeln, mit dem Ziel Gendersensibilität möglichst praktikabel in die Hochschullehre integrieren zu können. Eine Praxis- und Reflexions-Phase soll die Anwendbarkeit gendersensibler Didaktik in individuelle Lehrinhalte gewährleisten.

Zielgruppe: Hochschullehrende, Promovierende

Bisher gehalten:
Hochschuldidaktik Sachsen
Hochschule Mittweida
Technische Hochschule Dresden

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Gleichstellungspolitische Handlungsfelder

Seminarleitung an der Hochschule Merseburg

Workshop: Sexismus und Misogynie in Wissenschaft und Lehre

„Wenn sein Dasein auf dieser Welt nicht einfach ein menschliches, sondern ein spezifisch männliches ist, dann ist es nicht universell. Und das heißt, daß seine Art die Dinge zu tun, nicht die einzig mögliche oder unvermeidliche Art ist.“
Jessica Benjamin

Dieser Workshop stellt einen Reflexionsanstoß zu paternalistischen und patriarchalen Anteilen hegemonial wissenschaftlicher Theorie und Praxis dar. Im Anschluss an die feministische Wissenschaftskritik seit den 70er Jahren, wollen wir gemeinsam die Gütekriterien Objektivität und Ratio(-nalität) kritisch beleuchten. Hat Wissenschaft ein Geschlecht? Wer hat Definitionsmacht? Auf wen wird sich berufen – und warum?
Dieser Workshop ist explizit interdisziplinär ausgelegt und richtet sich an alle (auch die Naturwissenschaftler:innen). Denn die Wissenschaftsreform Queer Theory, war keinesfalls als Nischenprojekt gedacht.
Wir orientieren uns unter anderem an den Autor:innen Jessica Benjamin, Sandra Harding, Michel Foucault, Pierre Bourdieu und Donna Haraway. Die Kenntnis ihrer Texte ist von Vorteil, jedoch nicht erforderlich, da der Workshop barrierearm konzipiert ist.

Zielgruppe: Hochschulstudierende, Lehrpersonal

Bisher gehalten:
Hochschule Halle/Saale
Hochschule Merseburg
Hochschule Harz
Institut Soziale Arbeit Halle

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Rape Culture: Die Alltäglichkeit patriarchaler Gewalt

Laut der Leipziger Autoritarismus-Studie von 2022 hat jeder dritte Mann und jede fünfte Frau ein geschlossenes antifeministisches Weltbild. Eine bundesweite Umfrage der Organisation Plan International zeigt ein noch gefährlicheres Bild: 33% der befragten Männer unter 35 Jahren finden Gewalt gegenüber Frauen akzeptabel. Flächendeckend zeigt sich eine Bagatellisierung dieser Form von Gewalt. Dieser Workshop möchte der Wahrheit in’s Gesicht sehen: Misogyn und sexistisch, das sind nicht „die anderen“, sexistisch sind Strukturen in denen ich lebe, Institutionen in denen ich arbeite, studiere oder Sport mache - und ja, auch wir selbst. Wir wollen diesen normalisierenden soziale Praxen auf die Spur kommen und so patriarchaler Gewalt entnormalisieren.

Zielgruppe: Erwachsene

Bisher gehalten:
Hochschule Merseburg (Aktionstag zum Thema häusliche und patriarchale Gewalt)

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Workshop: Einführung in die Begrifflichkeiten der Genderidentitäten und sexuellen Diversität

Cis? Trans? Inter? ...
Die Genderidentitäten, die es in unseren Alltagsdiskurs schaffen, werden nicht diverser – stattdessen bekommen Identitäten, die es immer gab, in den letzten Jahren etablierte Benennung. Homo oder hetero? Warum empfinden wir die eine sexuelle Identität als „normal“? Wie politisch ist Queerness? Und was macht Sexualität, sexuelle Praxis und sexuelle Identität zu revolutionären Kategorien?
In diesem Seminar werden wir die Grundlagen von Gender- und Queer Theory besprechen. Wir fragen uns gemeinsam, was Geschlecht mit Identifikation, gesellschaftlicher Rollen (-erwartungen) und normativen Ordnungsschemata zu tun hat. Dafür wollen wir einen reflexiven Blick auf uns selbst richten und uns mit internalisierten Machtstrukturen auseinandersetzen.

Zielgruppe: Hochschule, Schulklassen

Bisher gehalten:
Hochschule Merseburg
Hochschule Anhalt
Hochschule Harz
Hochschule Coburg

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Workshops: Jungen- und Mädchenarbeit: Geschlechtssensible Workshops mit Kindern

Selbstbehauptung und Selbstbewusstsein – Ein Workshop für Mädchen:
„Oh, was für ein hübsches Mädchen!“
Noch immer wird der Wert von weiblich sozialisierten Personen stark am äußerlichen Erscheinungsbild festgemacht – und das von klein auf. Das hat zur Folge, dass viele weiblich sozialisierte Kinder, vor allem in der Pubertät, ihren sozialen Fähigkeiten und kognitiven (oder handwerklichen) Tätigkeiten wenig Bedeutung zuschreiben. Was magst du an dir? Was kannst du richtig gut? Von diesen Fragen ausgehend wollen wir uns in einem exklusiven Rahmen mit Weiblichkeit und Anforderungen an weiblich sozialisierte Kinder auseinandersetzen.
Dabei werden die Themen auf die jeweils altersspezifischen Interessen und Bedürfnisse der Kinder abgestimmt. Gegebenenfalls sprechen wir auch über Lust, Verhütung / safer Sex, sexuelle übertragbare Krankheiten, HPV-Impfung sowie Schwangerschaft.
Ziel ist es, den Kindern Selbst-Bewusstsein zu vermitteln, ihre Stärken zu kennen und sie dazu zu ermutigen, sich selbst zu zeigen – und sei es mit einem klar und deutlichen „NEIN!“.
Zielgruppe: Jugendliche weiblich sozialisierte Personen ab 12 Jahre

"Männer weinen nicht?" – Ein Workshop für Jungs:
„Bist du ein Mann oder bist du eine Memme?“
Männlichkeit situiert sich noch immer stark in Opposition zu allem, was als normativ weiblich konnotiert ist. Gerade im jugendlichen Alter scheint es für viele männlich sozialisierte Kinder das Schlimmste zu sein, als unmännlich zu gelten. Homofeindlichkeit und frauenverachtende Aussagen, nicht nur auf dem Schulhof, sind augenscheinliche Hinweise darauf.
In diesem Workshop sollen gesellschaftliche Anforderungen an Männlichkeit mit den Teilnehmenden (selbst-) kritisch hinterfragt werden. Wir wollen dem Stereotyp „Mann“ auf den Grund gehen: Sind alle Männer stark – und wenn nicht, was dann? Sind alle Männer heterosexuell – und wenn nicht, was dann? Außerdem sprechen wir über diverse Geschlechteridentitäten abseits von Männlichkeit und über die Gewaltförmigkeit, mit der viele cis Männer diesen begegnen. Hierfür kommen Betroffene patriarchaler Gewalt zu Wort und wir sprechen über die Machtdemonstration von sexueller Belästigung.
Zielgruppe: Männlich sozialisierte Personen ab 12 Jahre

Bisher gehalten:
Wohngruppen "Häuser unserer Zukunft" (Gerwisch, Magdeburg)

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Workshop: Kämpfe, Konsens, Allyship: All-Gender-Workshop für antipatriarchale Haltungen in Beziehungen und Gruppen

Laut der Leipziger Autoritarismus-Studie von 2022 hat jeder dritte Mann* und jede fünfte Frau ein geschlossenes antifeministisches Weltbild.
Sexistische Denkmuster internalisiert, das haben wir alle von klein auf. Misogynie ist fest verankert in gesellschaftlichen Strukturen bis in soziale Nahbeziehungen und linke Strukturen. Leidtragende sind Personen die wir lieben, supporten, zu denen wir solidarisch sind - oder sein wollen.
Aber wie genau könnte das aussehen?
Eine antipatriarchale und/oder profeministische Identität verlangt neben (selbst-) reflexiver Auseinandersetzungen auch eine konsequente Haltung. Sie kann Verantwortungsübernahme bedeuten. Gemeinsame Gewissheiten. Eine gemeinsame antipatriarchale Utopie. Und eben jede Menge Neudenken.
In diesem Workshop wollen wir gemeinsam überlegen, was antipatriarchale Nähe bedeuten kann, wir sprechen darüber, wie politische Haltungen emotional verhandelt werden können und überlegen, was Grenzziehung mit emanzipativer Praxis zu tun haben kann - gerade wenn wir uns nah sein wollen, ob Freund:innen, verwandte Personen, Personen mit denen wir arbeiten oder romantische Partner:innen... Ebenso können wir diskutieren, wann profeministische Solidarität Aktivität verlangt und wann eine passive Raumgabe angebracht ist.
Der Workshop verlangt kein einschlägiges, theoretisches Vorwissen und ist barrierearm konzipiert. Wir arbeiten überwiegend erfahrungsbasiert.

Zielgruppe: Institutionen, Vereine, Organisationen, Clubs, Teams...

Bisher gehalten:
KOSMOS Boulderhalle Leipzig
Wisp Kollektiv Leipzig
Plauze Sellerhausen Leipzig
Voeglei Leipzig

*Diese Studie fragt ausschließlich nach den binären Geschlechtern männlich und weiblich.

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Workshop: Antifeminismus und Sexismus begegnen. Empowerment und Resilienz-Strategien für FLINTA/queere Personen

Ob im familiären oder professionellen Umfeld, in Freund:innenkreisen oder auf dem Weg zum Supermarkt - wir werden ständig mit antifeministischem, sexistischem oder misogynem Handeln konfrontiert und müssen uns deshalb dazu verhalten. In diesem Workshop sollen in einem möglichst sicherem Raum diverse Strategien von (Selbst-)Fürsorge, Widerstandsstrategien und Empowerment besprochen und erprobt werden. Ob ranten, Hilfe holen, in's Lächerliche ziehen, argumentieren, wütend sein dürfen... - wir wollen überlegen: Wie kann und möchte ich in welcher Situation handeln? Was ist mir möglich? Was bedeutet Solidarität in dem Kontext? ...
Außerdem sprechen wir darüber, was genau Sexismus, Antifeminismus und Misogynie* ist. Bestimmtes theoretisches Vorwissen ist dabei nicht wichtig.
Uns ist bewusst, dass sich auch FLINTA und queere Personen Kompliz:innen des Patriarchats sein, sich also ebenso sexistisch, misogyn und antifeministisch verhalten können. Auch dieses Thema soll nicht ausgespart werden.

Zielgruppe: FLINTA und queere Personen

Bisher gehalten:
Wir sind Fella
Jugendkongress der Bundeszentrale für politische Bildung
SAXEED Gründerservice Mittweida
QueerNet RLP
Pögehaus Leipzig
Frauenkultur Leipzig
about blank Berlin
handstand&moral Leipzig
Kiezladen Sonnenallee Berlin
KOSMOS Boulderhalle Leipzig
Wisp Kollektiv Leipzig
Voegelei Leipzig

*Misogynie verstehe ich als gesellschaftsstrukturierende patriarchale Praxis, die alles abwertet, das heteronormativ als nicht-männlich gilt. Dazu gehört bspw. auch Trans- und Homofeindlichkeit.
*FLINTA steht für Frauen lesbische Personen, inter Personen, nicht binäre Personen, trans Personen und agender Personen. Wir wollen den Raum des Workshops um Personen erweitern, die sich nicht in dieser Bezeichnung wiederfinden, sich als queer identifizieren.

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Workshop: Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeiten

In diesem Workshop werden verschiedene Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, wie Rassismus, Antisemitismus, Homo- und Transfeindlichkeit, Sexismus und Sozialdarwinismus, erarbeitet und in Verbindung zueinander gesetzt. Auf gesellschaftskritische Weise soll nicht nur eine Sensibilisierung rechter Radikalisierung entwickelt, sondern ebenso selbstreflexiv Alltagsrassismus verstanden werden. Die Grundlage bildet eine betroffenenzentrierte Herangehensweise. Wir fragen wir uns: Was ist der Unterschied zwischen einer politisch und demokratisch legitimen Meinung und einer menschenfeindlichen Haltung?
Ziel ist es den Teilnehmenden die Enthumanisierung dieser (un-)sozialen Praxis vor Augen zu führen und dass strukturelle Diskriminierung weit über situative Benachteiligung hinausgeht.
Gestärkt wird durch den Workshop das politische Verantwortungsgefühl der Teilnehmenden und die demokratische Teilhabe.

Zielgruppe: Unspezifisch.

Bisher gehalten: Wohngruppen "Häuser unserer Zukunft" mit Personal und Kindern/Jugendlichen, mit langzeitarbeitslosen Personen im Projekt „BUL – Basisqualifizierung UkraineLots:innen“ / GesBiT Berlin

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Podcast VomensBar digitale

Die VomensBar digitale ist eine Open Stage für feministische Themen/Projekte. Als monatliche Radiosendung des online Senders "Sphere Radio" möchte sie einerseits FLINTA ermutigen ihre Inhalte zu platzieren und andererseits für mehr Sichtbarkeit diverser feministischer Ausdrucksformen schaffen. Das Projekt fokussiert die Ausprägung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und rückt intersektionale feministische Utopien in den Vordergrund. 2023 wurde das Projekt von der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet.

Alle Folgen gibt es bei Spotify: Vomens Bar digitale - (D)Eine offene feministische Bühne

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Kolumne: Kritische Männlichkeit – Risiken und Gefahren pseudo-reflexiver Identitäten

Kolumnistin Pauline rechnet mit einem Konzept ab, das unter dem Deckmantel der antipatriarchalen Revision eine erstarkte Männlichkeit hervorbringt, die sich sogar als Dating-Strategie nutzen lässt. (...)

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Artikel: Liebe als Sicherheitsdispositiv oder Narrativ der Freiheit während der Covid-19-Pandemie

Ein Ausschnitt:

In meinem näheren sozialen Umfeld sind im ersten Corona-Jahr mehrere Paare in eine gemeinsame Wohnung gezogen, eine Partner*innenschaft feierte innerhalb kürzester Zeit (online) Verlobungsfeier, zwei Heiratsanträge wurden geäußert (und angenommen), es sind einige Kinder oder Kinderwünsche präsent geworden und sogar die überzeugtesten Singles gaben ihre Sehnsucht nach einer ernsthaften Beziehung preis. Auffällig sind für mich nicht die Entscheidungen selbst, sondern die Vielzahl der ähnlichen Entscheidungen, dass diese sich hinsichtlich ihres Wunsches nach Nähe ähneln, sowie zu einem Großteil sehr plötzlich und sehr vehement getroffen wurden. Ich selbst ließ im März 2020 nicht nur meinen Partner eine Vielzahl an Wochen in mein 15-Quadratmeter-Zimmer einziehen, ich forderte es ein. Außerdem hatte ich zeitweise einen sehr realistischen Kinderwunsch präsent – und einen Hund von Bekannten zur Pflege zuhause.#
Heute, über ein Jahr nach dem ersten Lockdown in Deutschland, denke ich darüber nach, was genau es war, das diesen radikalen Wunsch nach Zuwendung und die Sehnsucht nach intensiver Nähe auslöste? Es folgt ein Rekonstruktionsversuch. Dem französischen Philosophen Michel Foucault zufolge, sind Rationalität und Legitimität einer Handlung immer historisch relational zu betrachten, »[d]enn es ist wahr, dass es keine ‚Praktiken‘ ohne eine bestimmte Rationalitätsordnung gibt« (Foucault 1994c: 26 zit. nach Bröckling et al. 2012: 20). Was als richtiges Denken und legitimes Handeln gilt, wird aktiv durch unsere Sozialitäten rationalisiert und normalisiert, oder anders ausgedrückt: Indem sich etwas zum Diskurs etabliert, ist es wahr (vgl. Habermas 1988: 8 f.).Dementsprechend prägt Rationalität Kräfteverhältnisse, Interessen, Strategien aber auch subjektives Sicherheitsempfinden, Zufriedenheit etc.. Der Diskurs ist also ein Denkschema, das in den aller meisten Fällen nicht punktuell festgelegt wird (wie die Corona-Schutzmaßnahmen), sondern sozial entstanden ist und historisch geprägt wurde. Als dieses dient es uns zur Bearbeitung aktueller Realitäten (...)

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch
Workshop: Hate Speech

Hate Speech, das meint, wenn Worte gezielt eingesetzt werden, um Personen zu schaden. Oftmals findet Hate Speech in Form von Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierungen Ausdruck. Fast jede:r Jugendliche hat schon einmal Hate Speech erfahren oder miterlebt – kein Wunder, sind wir doch ständig online. Aber ist ein digitales Leben nur mit Hass denkbar? Es wird höchste Zeit mit Kindern und jungen Erwachsenen über die Gewalt von Worten und die politische Dimension von Hass zu sprechen: Wen trifft Hassrede – und wieso? Was kann man gegen Hassrede tun? Mit wem kann ich diskutieren – und wer ist ein „Troll“? Wie kann ich für meine eigene Sicherheit im Netzt sorgen – und wie kann ich Solidarität mit anderen zeigen?
Neben einem theoretischen Input, möchte der Workshop dafür sensibilisieren, wo freie Meinungsäußerung aufhört und wo gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit anfängt. Dabei fängt er direkt bei den Teilnehmenden an: Ihren Erfahrungen.

Zielgruppe: Jugendliche ab 12 Jahre

Bisher gehalten:
Wohngruppe "Häuser unserer Zukunft" (Gerwisch, Magdeburg)

Dieser Vortrag ist auf: Deutsch