Themenschwerpunkt: Kulturphilosophie
Webseite/Blog: https://www.hfph.de/hochschule/lehrende/dr-barbara-schellhammer
Sprache/n: Englisch, Deutsch
Stadt: München
Land: Deutschland
Themen: konflikttransformation, blended learning, selbstsorge, dialogphilosophie, fremdheitsfähigkeit, interkulturelle philosophie, kulturphilosophie, subjektvielheit, polyphonie, e-learning
An der Hochschule München studierte ich Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt systemische Familientherapie.
In der Zeit von 2005 bis 2015 lebte und arbeitete ich in Kanada und lehrte in Victoria, BC, an der Royal Roads University (School of Peace and Conflict Studies) im Bereich alternativer Streitschlichtungsverfahren (Alternative Dispute Resolution und Restorative Justice). 2005 und 2006 forschte ich unter dem Volksstamm der Inuit in den Nordwest Territorien Kanadas (Inuvik, Ulukhaktok und Paulatuk). Ich bildete mich weiter zur Coach (Erickson College, Vancouver) und erhielt das Mediationszertifikat des Pulse Institute, Calgary.
2009 promovierte ich an der Hochschule für Philosophie München. In meiner Doktorarbeit „Dichte Beschreibung in der Arktis. Clifford Geertz und die Kulturrevolution der Inuit in Nordkanada" bringe ich meine Forschungsergebnisse und Erfahrungen, die ich als Sozialarbeiterin in den Nordwest-Territorien Kanadas gesammelt habe, mit der dichten Beschreibung von Clifford Geertz zusammen.
2009 erhielt ich den Ruf an die Internationale CVJM-Hochschule Kassel, wo ich bis 2013 als Professorin für Internationale und Interkulturelle Soziale Arbeit tätig war. 2013 kam ich zurück an die Hochschule für Philosophie München, wo ich bis heute als Dozentin für Erwachsenenbildung bzw. Interkulturelle Bildung tätig bin. Ich forsche und lehre zu Themen der Kulturphilosophie, der Selbstsorge, der Friedensarbeit und Konflikttransformation und weiteren Themen der interkulturellen Philosophie und (Erwachsenen-)Bildung.
2018 habilitierte ich mich an der Universität Hildesheim (venia legendi Kulturphilosophie) mit der Habilitationsschrift „Fremdheitserfahrungen und die Sorge um sich selbst. Untersuchungen zur Entwicklung der Fremdheitsfähigkeit einer Person".
An der Hochschule für Philosophie entwickelte ich, wie auch schon an der Royal Roads University in Kanada und der CVJM-Hochschule Kassel, internetbasierte Lehr-Lern-Szenarien für die Erwachsenenbildung (E-, M- und Blended-Learning). Neben der Veröffentlichung mehrerer Bücher und Artikel organisierte ich 2016 die Tagung „Culture. A Life of Learning. Clifford Geertz - Impulse seines Denkens für gegenwärtige gesellschaftliche Herausforderungen" an der Hochschule für Philosophie München.
Von 2017 bis 2018 war ich Academic Director Europe & Middle East für Jesuit Worldwide Learning.
Vorträge / Referenzen:
Wahrheit und Versöhnung in Kanada
Zur Bedeutung indigener Philosophietraditionen für die Heilung des kulturellen Genozids an Ureinwohnern
Vortrag von Dr.habil. Barbara Schellhammer
Der Vortrag nimmt seinen Ausgang bei den verheerenden Folgen der Assimilationspolitik Kanadas, die in der gewaltvollen Umerziehung indigener Kinder gipfelte. Der Wunsch nach Aufarbeitung führte im Jahr 2008 zur Einrichtung der Truth and Reconciliation Commission. Damit verband sich die Hoffnung auf Heilung transgenerationeller Traumata verbunden mit der nachhaltigen Bewältigung von Alkoholismus, häuslicher Gewalt und Suizid.
Der Vortrag spürt der indigenen Bedeutung des öffentlichen „Wahrsprechens“ für den Prozess der Versöhnung als Grundlage für die emotionale, leiblich-seelische und spirituelle Heilung des kulturellen Genozids nach. Dabei spielt die philosophische Auseinandersetzung mit dem Wahrheitsbegriff der Aboriginals eine zentrale Rolle, die auch für westliche Heilungsmethoden wertvolle Impulse liefern kann.
Dieser Vortrag ist auf: Englisch
Indigenous Knowledge can be a resource both for social work as a profession and development and social change, as its underlying objective. However it is not very clear how values that are drawn from indigenous knowledge backgrounds can inform social work and development practices in various country situations and contexts. In fact, what constitutes indigenous knowledge is an issue of debate among scholars as well as development experts. Bearing in mind the overbearing influence of Eurocentric worldview, it is pertinent to explore how social workers and development practitioners can be sensitive to other cultural knowledge forms and values.This conference brings together scholars and practitioners to explore the question of indigenous knowledge and related themes. In trying to bridge the gap between theory and practice, the event will examine how indigenous knowledge constitutes a resource and also poses a challenge to social work and development in Europe, especially in dealing with migrant and refugee communities in the various countries. The conference will draw experiences both from the global South as well as the North, whilst critically examining social work practices confronted with indigenous knowledge forms and values in Europe.
Dieser Vortrag ist auf: Englisch