Natalie Sontopski


Themenschwerpunkt: moocs

Twittername: @FrauSchnatalie

Webseite/Blog: http://codegirls.de/

Sprache/n: Deutsch, Englisch

Stadt: Leipzig / Berlin

Land: Deutschland

Themen: moocs, code literacy, blogs, feminismus

Biografie:

Natalie (*1984) studierte zwischen 2005-2009 Soziologie und Geschichte mit dem Schwerpunkt Kultursoziologie an der Universität Konstanz. Von 2009-2012 Master-Studiengang European Studies an der Universität Leipzig. Inzwischen tätig als Content Managerin in Leipzig. Gründerin der Code Girls. Rednerin auf re:publica 13 und Gender User IT 2014.

Vorträge / Referenzen:

Du nennst es Programmieren, wir nennen es Rock'n'Roll

Damit emanzipierte Frauen nicht den Anschluss im technologischen Feld verpassen, sind zumindest rudimentäre Kenntnisse der Programmiersprachen (genau wie Fremdsprachen) notwendig. Der Zusammenschluss in einem rein weiblich besetzen Raum setzt der bislang vor allem männlich dominierten Branche eine Alternative vor und schafft sowohl im digitalen wie analogen Ansprechpartner.

Not every girl is a code girl

Momentan entdecken mehr und mehr Frauen Web-Technologien für sich. Auf Lernplattformen und Workshops wie denen der Rails Girls lernen Einsteigerinnen ohne Vorkenntnisse Web-Apps, kleine Spiele und Webseiten zu programmieren. Der Zugang in die IT-Welt, so scheint es, ist weit offen für jederfrau. Und das Beste: Dank MOOCs (Massive Open Online Courses) und Online-Lehrplattformen kann jede(r) die schöne neue Welt des Code kostenlos erkunden. Oder nicht?

Als Gründerinnen der Leipziger Code Girls beschäftigen wir uns mit dem Programmieren simpler Web-Apps. Unser Handwerkzeug und Know-how bekommen wir überwiegend online und kostenlos. Zum Beispiel durch die Online-Plattform codeacademy: User können kostenlos diverse Programmiersprachen mit Hilfe von Tutorials lernen.

Die Online-Angebote zeichnen sich sowohl durch hohe usability, da relevante Ressourcen gratis im Internet zur Verfügung gestellt werden als auch durch eine angenehme user experience aus. Das onboarding orientiert sich am gefälligen Interface sozialer und interaktiver Netzwerke, die weitere Bedienung ist durch die Gliederung in Step-by-Step-Tutorials übersichtlich gestaltet.

Allerdings kann hervorragende user experience den face-to-face Austausch nicht ersetzen. Im Kreis mit Gleichgesinnten wird unserer Beobachtung nach weniger und langsamer codiert, stattdessen Zusammenhänge diskutiert und Themen abseits vorgegebener Tutorials entdeckt und hinterfragt. So entwickelt sich das dringend notwendige Verständnis für die Materie.

Unserer Meinung nach existieren außerdem gewisse Zugangsbarrieren, welche Zugänge durch die Faktoren Sprache, Habitus und digital skills regulieren. Dieser „Filter“ begünstigen eine digitale Elite, sogenannte digital natives. Dafür spricht unter anderem auch die Näher vieler Initiativen zur kommerziellen Start-Up-Szene, wie zum Beispiel bei den Berliner Geekettes.

Das wirft die Frage auf, ob es noch um das gemeinsame Lernen und den Abbau von Bildungsschranken geht oder das E-Learning zum transferable skill wird. Eine wertvolle Ressource für den Ausbau der eigenen Karriere, dessen Erlangen allerdings von individuellen Faktoren wie zum Beispiel Zeit, Bildung und soziales Umfeld abhängt. Wie kann hier usability verbessert werden, um andere Gruppen einzuschließen?